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Wie sicher sind meine Einlagen auf den Finanzmärkten?


Schieflage von Credit Suisse

Nervosität an den Finanzmärkten: Wie sicher sind meine Einlagen?

Mit einer milliardenschweren Intervention gelingt es der Schweizer Notenbank, die Turbulenzen um die angeschlagene Credit Suisse vorerst zu beruhigen. Unterdessen beteuern Politiker die Stabilität der europäischen Bankenbranche.

Mit einer milliardenschweren Intervention gelingt es der Schweizer Notenbank, die Turbulenzen um die angeschlagene Credit Suisse vorerst zu beruhigen. Unterdessen beteuern Politiker die Stabilität der europäischen Bankenbranche.

© Quelle: Frank Augstein/AP

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• 5 Minuten

Die Turbulenzen rund um die angeschlagene Schweizer Bank Credit Suisse verunsichern viele Sparerinnen und Sparer. Doch was passiert eigentlich, wenn eine Bank in Schieflage gerät? Ist mein Geld trotzdem sicher?

Johanna Apel

Berlin. Die Turbulenzen im Bankensektor verunsichern viele Sparerinnen und Sparer. Nach der Pleite der amerikanischen Silicon Valley Bank sorgt jetzt die angeschlagene Schweizer Bank Credit Suisse für Unruhe. Zwar sicherte die Schweizer Nationalbank ihr mittlerweile Hilfen zu, doch die Nervosität hat längst den deutschen Aktienindex erfasst. Doch was passiert eigentlich, wenn eine Bank ins Straucheln gerät? Ist mein Geld dann sicher? Die wichtigsten Fragen und Antworten:

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Zunächst einmal: Einlagen bis 100.000 Euro sind in der EU gesetzlich abgesichert. Geht eine Bank pleite, kommen Kundinnen und Kunden normalerweise also an ihr Geld. Darauf gibt es einen Rechtsanspruch. „Einlagen bei einer Bank, beziehungsweise einer Sparkasse, die ihren Sitz in Deutschland oder einem anderen EU-Mitgliedstaat hat, sind über die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einer Höhe von 100.000 EUR pro Kunde pro Bank abgesichert“, sagt Kerstin Hußmann-Funk von der Verbraucherzentrale Hamburg. In bestimmten Fällen sei der Schutz sogar höher.

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Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur vom Geld-Ratgeber „Finanztip“, verweist darauf, dass sich das auf eine Person bezieht. Bei einem Paar wären es schon 200.000 Euro, die abgesichert sind.

Neben der gesetzlichen Einlagensicherung gibt es aber auch noch die Möglichkeit, sich privat abzusichern. Private und öffentliche Banken bieten freiwillige Einlagensicherungssysteme an, die laut dem Bundesfinanzministerium eine Absicherung der Kundegelder über die 100.000 Euro hinaus anbieten. Die werden dann allerdings in eigener Verantwortung betrieben. Beispielsweise gibt es denn Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken.

Was sind überhaupt Einlagen?

Voraussetzung für die Absicherung ist, dass das Geld auf einem Konto liegt, das als Einlage gilt, informiert die Verbraucherzentrale. Beispiele dafür sind Tagesgelder, Festgelder, Sparbücher und viele Sparverträge. Aktien oder Anleihen gehören hingegen nicht dazu.

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VIDEO: Einlagensicherung: Wie sicher ist mein Geld bei der Bank?
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Wo sollte ich Erspartes anlegen, um es abzusichern?

„Wir empfehlen grundsätzlich, Geld bei Banken innerhalb der EU anzulegen“, so die Verbraucherschützerin Kerstin Hußmann-Funk. „Allerdings sollte man auch klären, welche Einlagensicherung im Fall der Fälle einspringen würde“, sagt sie. „Alle deutsche Banken unterliegen der deutschen Einlagensicherung und diese gilt als sehr sicher.“ Teilweise hätten die deutschen Banken und Sparkassen auch weitere eigene Sicherungssysteme.

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„Selbst Einlagen bei einer ausländischen Bank, die aber eine Niederlassung in Deutschland hat, sind über die deutsche Einlagensicherung geschützt“, sagt Hußmann-Funk. Anders sei es hingegen, wenn die Bank lediglich eine Zweigstelle in Deutschland habe. „Dann gilt die Einlagensicherung des jeweiligen Heimatstaates. Das Entschädigungsverfahren würde aber in Deutschland abgewickelt werden und die Entschädigung würde über das deutsche Sicherungssystem ausbezahlt werden“, führt sie aus. Stiftung Warentest bietet auf seiner Internetseite einen Überblick über die Sicherungssysteme verschiedener Länder und Banken und über die Höhe der Entschädigungssumme.

Hermann-Josef Tenhagen, von „Finanztip“ empfiehlt Sparern generell, nicht zu viel Geld auf Tagesgeldkonten zu lagern. „Als Reserve für den Notfall empfehlen wir, zwei bis drei Monatseinkommen dort liegen zu haben“, sagt er. „Für alles Größere, was in der Zukunft ausgegeben werden soll – eine neue Küche oder ein Auto beispielsweise, empfehlen wir ein Festgeldkonto“. Dort seien die 100.000 Euro dann auch sicher. „Bei einer zweiten Bank wären das dann nochmal 100.000 Euro“, so Tenhagen. Er verweist allerdings darauf, dass in Zeiten hoher Inflation das Geld auf einem Bankkonto allgemein nicht besonders gut aufgehoben ist – da es an Wert verliert.

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Besser wäre es beispielsweise, auf eine Immobilie zu setzen, wobei Tenhagen angesichts der hohen Preise und Zinsen derzeit eher dazu rät, beim Neukauf noch abzuwarten. „Wenn Sie die Immobilie schon haben, würde ich das Geld in eine energetische Sanierung anlegen“, rät Tenhagen. Dafür gebe es Förderungen von bis zu 40 Prozent. „Wer das alles nicht will, kann natürlich auch in Aktien oder ETFs anlegen“, sagt Tenhagen. „Allerdings mit langer Frist, zehn oder besser noch 15 Jahre“, empfiehlt er. „Und dann auch marktbreit und weltweit anlegen.“ „Finanztip“ bietet auf seiner Internetseite einen Überblick über ETFs und gibt Empfehlungen.

Was passiert im Fall der Fälle?

Geht eine Bank pleite, sollen die Kontoinhaber innerhalb von sieben Tagen ihre Einlagen zurückerhalten. Wer betroffen ist, muss in der Regel nichts selbst unternehmen. Dafür sorgt das Einlagensicherungsgesetz, das im Rahmen einer EU-Richtlinie in Kraft trat – eine Reaktion auf die Finanzkrise 2008. Durch die EU-weite Regelung sichern sich die Institute in einem gemeinsamen Sicherungssystem gegenseitig ab.

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Und was wäre, wenn viele Banken straucheln?

„Ein umfassender Bankencrash könnte dazu führen, dass etwa die eigenen Sicherungssysteme von Banken und Sparkassen nicht für die Entschädigung aller Kunden reichen“, sagt Hußmann-Funk von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Die EU-Einlagensicherung ist allerdings ein gesetzlicher Anspruch, so dass man davon ausgehen kann, dass alle Kunden in entsprechender Höhe entschädigt würden.“ Wer auf Nummer Sicher gehen will, solle sich für eine Bank entscheiden, die der deutschen Einlagensicherung oder einer vergleichbaren Einlagensicherung eines EU-Staates unterliege, dessen Bonität ähnlich der von Deutschland sei.

Symbolbild Kritische Infrastruktur, Blackout Gefahr, Cyberterrorismus, Braunkohle Kraftwerk, RWE Power AG Kraftwerk Seurat, Windkraftwerke, 2 Blöcke wurden 2020/21 stillgelegt und im Juni 22 wieder hochgefahren um Gaskraftwerke in der Energiekrise 2022 zu ersetzten, Bergheim, NRW, Deutschland, Kritische Infrastruktur *** Critical infrastructure symbol image, blackout threat, cyberterrorism, lignite-fired power plant, RWE Power AG Seurat power plant, wind turbines, 2 units were shut down in 2020 21 and restarted in June 22 to replace gas-fired power plants in 2022 energy crisis, Bergheim, NRW, Germany, critical infrastructure

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Wie wahrscheinlich ist so ein Szenario?

Die Situation ist angespannt und die steigenden Zinsen sorgen für weiteren Druck. Eine weltweite Finanzkrise wie 2008 halten Experten allerdings derzeit für nicht wahrscheinlich. Das Eingreifen der Schweizer Nationalbank im Falle der Credit Suisse sorgte wieder für eine Erholung beim Dax. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) betonte am Mittwochabend in der ARD-Sendung „Maischberger“, das deutsche Kreditwesen – private Banken, Sparkassen, genossenschaftliche Institute – sei stabil.

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Mit dpa

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Author: Kelly Myers

Last Updated: 1702499641

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