von Nick Lüthi
Seit 23 Jahren bildet die ZHAW in Winterthur Medien- und Kommunikationsfachleute aus. Hunderte von Journalistinnen, Redaktoren, Mediensprecherinnen und PR-Spezialisten, die heute in Rang und Verantwortung stehen, absolvierten einst den Bachelor-Studiengang Kommunikation der Zürcher Fachhochschule.
In ihrem Studium konnten sie zwischen einem Abschluss in Journalismus oder Organisationskommunikation wählen. Nach den ersten drei gemeinsamen Semestern mussten sie sich für eine thematische Vertiefung in einer der beiden Fachrichtungen für den Rest der Ausbildung entscheiden. Dieses Modell hat die ZHAW nun überarbeitet und weiterentwickelt. Ab dem Herbstsemester 2024 gilt ein neues Curriculum. Der Studiengang heisst dann Bachelor Kommunikation und Medien (bisher nur Bachelor Kommunikation).
Von zwei Vertiefungen zu drei Schwerpunkten
Mit Content Marketing bietet die ZHAW künftig einen dritten Schwerpunkt neben Journalismus und Corporate Communications. Damit reagiert die Fachhochschule auf die Entwicklung der Medienbranche und die Ausdifferenzierung der Berufsfelder. Content Marketing gehörte zwar auch bisher zur Ausbildung, erhält nun aber ein grösseres Gewicht.
Die Zeit sei reif gewesen für einen grösseren Entwicklungsschritt, sagt Filip Dingerkus von der Studiengangleitung des Bachelors Kommunikation und Medien gegenüber persoenlich.com. «Wir haben in der Vergangenheit den Studiengang immer wieder angepasst und aktualisiert. Aber irgendwann haben wir gemerkt, dass das punktuelle Justieren nicht weit genug führt. Darum brauchte es einen grösseren Ruck und eine Runderneuerung, mit der wir viele Sachen gleichzeitig anpassen konnten.»
Innovation, Entrepreneurship und Designmethoden
So lege die Hochschule künftig mehr Wert auf eigenverantwortliches, selbstreflexives Handeln, kritisches Denken, forschendes und projektorientiertes Lernen und Lehren, werden Filip Dingerkus und Wibke Weber von der Studiengangleitung in einem Blog-Beitrag der ZHAW zitiert. Im Curriculum zeige sich das mit neuen Themen wie Innovation, Entrepreneurship und Designmethoden.
Einen inhaltlichen Schwerpunkt legt die ZHAW mit der Überarbeitung des Bachelors auf Media Literacy. «Wir verstehen Medienkompetenz im umfassenden Sinn», erklärt Filip Dingerkus. Dazu zähle etwa der Umgang mit Daten und Statistiken oder auch mit künstlicher Intelligenz. Wobei die ZHAW vorerst drauf verzichtet hat, zu KI ein eigenständiges Modul anzubieten im Rahmen der Kommunikationsausbildung. «Wir betrachten KI als Querschnittsthema, das in unterschiedlichen Modulen vorkommt», sagt Filip Dingerkus.
Ein stärkeres Augenmerk richtet die Hochschule auch auf wissenschaftliches Arbeiten. «Wir stellten in der Vergangenheit immer wieder fest, dass manche Studierende bei der Bachelor-Arbeit ins Schwimmen geraten», sagt Filip Dingerkus im Gespräch mit persoenlich.com. Dem wolle man nun entgegenwirken. Das geschieht unter anderem auch mit einem ausgebauten Angebot im Bereich Prozessmanagement. Beim Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit gehe es ja auch darum, ein Projekt von A bis Z durchzuführen, ohne die Orientierung zu verlieren.
Bedürfnis aus der Branche Rechnung tragen
Auch den Ablauf des Studiengangs hat die ZHAW in wesentlichen Punkten angepasst. So findet das Praktikum nicht mehr während des Studiums statt, sondern erst im letzten Semester. «Viele Firmen, die Praktikumsplätze anbieten, finden es jeweils schade, dass die Studierenden nach dem Praktikum wieder zurück ins Studium gehen müssen. Sie würden die Leute gerne direkt weiterbeschäftigen», sagt Filip Dingerkus. Diesem Bedürfnis aus der Branche trage man mit der neuen Platzierung des Praktikumssemesters nun Rechnung.
Wie bisher setzt die ZHAW grundsätzlich auf Präsenzlehre. Einen Tag pro Unterrichtswoche können die Studierenden allerdings von zu Hause aus arbeiten. Das mache man zum einen, weil dies vermehrt einem Bedürfnis entspreche. Zum anderen wolle man auch mit den Tools und Techniken für den Hybrid- und Fernunterricht à jour bleiben, heisst es bei der Studiengangleitung.
Die ZHAW konnte die Überarbeitung der Bachelor-Ausbildung in aller Ruhe angehen und musste nicht unter Druck handeln, weil die Studierendenzahlen zurückgingen. «Die Anmeldungen sind mit Ausnahme der Coronajahre konstant geblieben», sagt Filip Dingerkus. Auch in diesem Herbst haben um die 160 Personen neu ihr Bachelor-Studium Kommunikation in Angriff genommen – zum letzten Mal nach dem alten Curriculum und unter dem alten Namen. Nach längerer Zeit meldeten sich zudem wieder mehr Studierende für eine Vertiefung in Journalismus an, weiss Filip Dingerkus. In den letzten Jahren hatte stets das Interesse an Organisationskommunikation überwogen.
Ausgeglichenes Interesse
Ein erstes Indiz, dass auch der überarbeitete Studiengang auf Anklang stossen wird, lieferte eine Informationsveranstaltung, die knapp hundert Leute besuchten. Das Interesse an den drei Schwerpunkten Journalismus, Corporate Communications und Content Marketing sei in etwa gleichmässig verteilt gewesen unter den Anwesenden, beobachtete Filip Dingerkus von der Studiengangleitung.
Author: Brian Yates
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